Wohnen für alle!

26.02.2010

Häuser – ob Wohnblocks oder Einfamilienhäuser werden auf Boden gebaut. Boden ist nicht unbegrenzt vorhanden, das Angebot ist also limitiert. In der Schweiz wird jede Sekunde ein Quadratmeter Kulturland verbaut. Mit einer erschreckenden Geschwindigkeit wird unser Land zubetoniert!
In den letzten Jahren wurden vor allem Einfamilienhäuser und kleinere Wohneinheiten gebaut. Viele Gemeinden betreiben keine Raumplanung, die diesen Namen verdient. Viel Bauland wurde eingezont, ohne dass die Folgen – beispielsweise die Zunahme von Verkehr in den Städten - bedacht worden wären.
Eine weitere negative Entwicklung ist die zunehmende Immobilienspekulation. Seit der Finanzkrise haben Immobilien als Geldanlage im Vergleich zu Aktien und Obligationen massiv an Bedeutung gewonnen. Diese Spekulation führt zu teilweise missbräuchlichen Mietpreissteigerungen. Laut Bund beläuft sich die Summe der ungerechtfertigt bezahlten Mieten auf drei Milliarden Franken im Jahr.
Die durchschnittliche, jährliche Nettorendite bei Investitionen in Mietobjekte liegt seit 15 Jahren deutlich über 5%. In Anbetracht des geringen Risikos ist dies eine sehr hohe Rendite, die schlussendlich die Mieterinnen und Mieter bezahlen. Dies ist nur möglich, weil der Wohnungsmarkt nicht funktioniert. Der schweizweite Leerwohnungsbestand beträgt 0.97%. Im Kanton Aargau liegt er mit 1,35% ein bisschen höher, liegt aber beispielsweise in Baden bei erschreckenden 0.39%. Bei einer Leerwohnungsziffer unter 2% existiert kein Markt, sondern ein Angebotsdiktat. Die VermieterInnen alleine bestimmen die Höhe der Mietpreise. So kostet etwa eine 4-Zimmerwohnung die der Stadt Baden gehört ungefähr 900 Franken weniger als die gleiche Wohnung auf dem „freien“ Markt! 25% unseres Einkommens geben wir für die Miete aus. Das ist einer der grössten Posten im Haushaltsbudget von Herr und Frau Schweizer. Bei Leuten mit tieferen Einkommen beträgt der Anteil sogar 40%. Wenn nicht gehandelt wird, werden die Mietpreise weiter steigen und steigen.
Wir haben folgende Möglichkeiten:

  • Der Spekulation mit Immobilien muss Einhalt geboten werden.

  • Die Gemeinden müssen anfangen Boden zu kaufen und nur an gemeinnützige Bauträger oder an Privatpersonen für selbstgenutztes Wohneigentum abzugeben. Hier setzt die Initiative „Baden für alle – für bezahlbare Wohn-, Kultur- und Gewerberäume in der Stadt Baden“ der SP Baden an. Die Initiative verlang, dass die Stadt Baden eine Stiftung gründet, die sich um die Bereitstellung von zahlbarem Wohnraum sowie Kultur- und Gewerberäumen kümmert. Damit bezahlbares und komfortables Wohnen nicht länger ein Privileg der reichen Oberschicht bleibt sondern für alle zugänglich wird.