Medienmitteilung Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau Aktion in Birr für eine nachhaltige Energiepolitik
Die Idee des Bundes, in Birr acht mobile Gasturbinen aufzustellen, um mit der Verbrennung von Gas und Öl Strom herzustellen, ist ein unzeitgemässer ökologischer und ökonomischer (B)Irrsinn. Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau stellen sich mit einer gemeinsamen Aktion in Birr vor dem geplanten Standort des Kraftwerks klar gegen die zusätzliche Verbrennung fossiler Energieträger. "Es ist uns wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Absurdität dieses Vorhabens informiert und nicht von Versprechen wie der Kompensation der Emissionen durch Zertifikathandel und Angstmacherei eingelullt wird", betont Mechthild Mus von den Jungen Grünen. "Wir können doch nicht 470 Millionen Franken für ein Kraftwerk ausgeben, das keinerlei nachhaltige Lösung bietet, unsere Abhängigkeit von fossilen Energien und damit auch autoritären Staaten festigt und die Umwelt schädigt", ergänzt Jonas Meier vom Klimastreik Aargau. "Sinnvolle Massnahmen wie sofortige Energieeinsparungen durch Verzicht auf unnötigen Stromverbrauch (z.B. Leuchtreklamen oder Luxuskonsum wie beheizte Pools und Saunas) können jetzt schon problemlos umgesetzt werden" führt Noctua Chen von der JUSO Aargau aus. Als Vorsorge und zur Bewältigung der potentiell auf uns zukommenden Energiekrise fordern Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau zusätzlich eine Analyse der Grossverbraucher (so verbraucht z.B. der Zementproduzent "Jura Cement" mehr Energie als 20'000 durchschnittliche Haushalte), eine schnelle Umrüstung und eine demokratische Kontrolle dieser Konzerne während der Notlage. Ausserdem soll Geld anstatt in Gas- und Ölkraftwerke besser in erneuerbare Energien und energetische Gebäudesanierungen investiert werden. So zeigt der Monitoringbericht zu energieAARGAU vom Kanton Aargau, dass allein durch den Ersatz aller Elektroheizungen durch Wärmepumpenheizungen der Stromverbrauch im Winter um 10 bis 13 Prozent gesenkt werden kann.
Es ist ein Skandal, dass nachhaltige Lösungen vor allem von rechtsbürgerlicher Politikseite jahrelang verzögert und torpediert werden, während eine Investition über eine halbe Milliarde in ein umweltschädliches temporäres Gas- und Ölkraftwerk bislang kaum auf politischen Widerstand stösst. Während weltweit Hitzerekorde purzeln und in Birr bald die ersten Bagger für Erdölverbrennung auffahren werden, legt die Aargauer Regierung einen mutlosen Entwurf für ein neues Energiegesetz vor. Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau fordern alle beteiligten Akteur*innen dazu auf, zur Besinnung zu kommen und nachhaltige Lösungen zur Energieeinsparung und zum Umstieg auf erneuerbare Energien voranzutreiben, statt weiter Öl ins Feuer der Klimakrise zu giessen.
Mit der Aktion in Birr und dieser Mitteilung rufen die Beteiligten ausserdem die Öffentlichkeit dazu auf, sich für sinnvolle Massnahmen bezüglich einer allenfalls drohenden Strommangellage einzusetzen und sich am Widerstand gegen absurde Pläne wie dem Kraftwerk in Birr zu beteiligen. Ausserdem laden sie ein zur Klimastreik-Demonstration am Freitag, 23. September, um 16 Uhr in Baden, die unter dem Zeichen der im Hitzesommer einmal mehr sichtbar gewordenen Klimakrise steht.
Stellvertretend für die beteiligten Organisationen:
Jonas Meier
Weingartenstrasse 31b
5707 Seengen
076 260 19 37